Kosmetik

Karottenöl, Kokosöl & Co.: Natürliche Öle als Selbstbräuner und Sonnenschutz?

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Wenn man sich die fragwürdigen Inhaltsstoffe von Sonnencremes in der Drogerie anschaut (zum Beispiel mit der App CodeCheck, mit der man jedes Produkt blitzschnell scannen kann!), dann ist es nur verständlich, dass man auf natürliche Alternativen umsteigen möchte. Denn neben einer Vielzahl von schädlichen synthetischen Stoffen enthalten herkömmliche Cremes auch Mikroplastik und umweltbelastende Stoffe. Deshalb fragen sich immer mehr Menschen, welche pflanzlichen Alternativen für Selbstbräuner es auf dem Markt gibt und ob man natürlichen Öle als Selbstbräuner nutzen und sich gegen die Sonneneinstrahlung schützen kann.

Olivenöl, Rizinusöl, Kokosöl – Öle aus der Natur

Als natürliche Öle werden solche bezeichnet, denen keine künstlichen bzw. synthetischen Inhaltsstoffe beigemischt werden. Es handelt sich um Öle aus der Natur, die man auch zum Kochen verwenden und verzehren kann, weil sie unbedenklich sind. Eine Faustregel in der Naturkosmetik lautet auch: wenn etwas so unbedenklich ist, dass man es einnehmen kann, dann kann es auch als äußerliche Hautpflege nicht schädlich sein. Merken.

Während Olivenöl eher zu den Klassikern gehört, sind vor allem trendige Öle wie Kokosöl oder Karottenöl in den letzten Jahren in die Debatte aufgenommen worden. Es geht um die Frage, ob eine schnellere Bräunung nicht durch natürliche Öle besser erreicht werden kann als synthetische Bräunungsöle. Es geht aber vor allem auch um den Sonnenschutz – und da ist auch der Haken.

Lichtschutzfaktor von natürlichen Ölen

Wer schön sein will, muss leiden? Denn wer schön braun sein will, riskiert oftmals durch die falsche Auswahl des Sonnenschutzes auch eine frühzeitige Alterung, Faltenbildung und einen schmerzhaften Sonnenbrand. Aus diesem Grund sollte man sich vor dem Sonnenbad mit einem natürlichen Öl sehr gut darüber informieren, ob dieses Öl gleichzeitig auch ausreichend Schutz vor der schädlichen Sonneneinstrahlung bietet:

Olivenöl – Lichtschutzfaktor 8

Karottenöl – Lichtschutzfaktor 3

Rizinusöl – Lichtschutzfaktor 6

Kokosöl – Lichtschutzfaktor 8

Mandelöl – Lichtschutzfaktor 5

Sesamöl – Lichtschutzfaktor 2

Jojobaöl – Lichtschutzfaktor 4

Es ist unschwer zu erkennen, dass der Lichtschutzfaktor natürlicher Öle nicht ausreicht, um sich an einem vollsonnigen Tag am Strand vor der Sonne zu schützen. Wer lediglich Kokosöl als Sonnenschutz benutzt, könnte schneller braun werden, was jedoch daran liegt, dass die Sonne uneingeschränkt auf die Haut einwirken kann – also so, als hätte man gar keinen Sonnenschutz aufgetragen. Sonnenbrand incoming!

Wer also eine frühzeitige Hautalterung und schmerzhaften Hautbrand vermeiden will, sollte definitiv zu einer „richtigen“ Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 30-50 zurückgreifen. Sicherlich kann Kokosöl an bewölkten Tagen bei einem Spaziergang auch als ausreichende Sonnencreme bzw. Gesichtspflege herhalten – aber auf keinen Fall im Urlaub bei 30 Grad Sonne!

Darüber hinaus haben natürliche Öle eine Vielzahl von pflegenden Eigenschaften für die Haut, weshalb sie als Tagespflege (z.B. als reichhaltige Gesichtscreme oder Face Mask) grundsätzlich immer aufgetragen werden können. Nur eignen sie sich eben nicht als Sonnenschutz.

Tipp: Da selbst die Hausmarken bekannter Drogerien Nanopartikel in der Sonnencreme enthalten, kann man in der Baby- und Kinderabteilung unbedenkliche Sonnencremes finden, die einen hohen Schutz bieten und rein rechtlich schon nicht schädliche Inhaltsstoffe haben dürfen.

Eignet sich Karottenöl als Selbstbräuner?

Viele beschäftigt auch die Frage, ob man Karottenöl wegen seiner Farbe auch als Selbstbräuner nutzen kann. Zunächst muss dazu gesagt werden, dass Karottenöl zu einem Großteil nicht aus Karotten, sondern aus einem Basisöl besteht (zum Beispiel Sonnenblumenöl). Da Karotten ja von Natur aus keine besonders fetthaltige Substanz haben, wäre es ja auch sehr schwierig, reines Karottenöl herzustellen. Das Basisöl wird dann lediglich mit Karotten angereichert, was dem Karottenöl seine Farbe verleiht.

Dennoch hat Karottenöl – wie jedes natürliche Öl – pflegende Eigenschaften für die Haut. Blasse Menschen können Karottenöl ihrer Tagescreme beimischen und erhalten auf diese Weise einen leicht braunen Teint – also eine natürliche Bräune. Dazu riecht Karottenöl für viele Menschen sehr angenehm. Den Effekt, den viele künstliche Selbstbräuner versprechen, wird das Karottenöl jedoch nicht herzaubern können. Das Öl bietet auch eine Alternative für sensitive Hauttypen und Allergiker, die herkömmliche Selbstbräuner mit schädlichen Inhaltsstoffen nicht vertragen – oder schlichtweg nicht auftragen wollen!

Im Vergleich zu herkömmlichen Selbstbräunern ist Karottenöl deutlich günstiger und enthält auch weniger Plastikverpackung (beispielsweise kommt dieses preiswerte Karottenöl von Diaderma in einem Glasdöschen).

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