Nachhaltigkeit

Kampf gegen Plastikmüll: EU verbietet Einwegplastik

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Seit Anfang Juli 2021 ist es endlich soweit: Die EU hat Einwegplastik verboten. Schon Monate vorher haben große Ketten wie McDonald’s mit der Umstellung auf umweltfreundliche Alternativen geworben – ein einfacher Weg, um damit das Image beim Verbraucher aufzupolieren. Ist also alles nur Greenwashing? Und was genau umfasst dieses Verbot eigentlich?

Wir vom Minimalismus Blog sind überzeugt: Minimalistisch leben heißt auch umweltbewusst leben. Denn Minimalismus im Alltag umfasst eben nicht nur den bewussten Konsum, sondern auch das, was am Ende bleibt: den Müll. In diesem Artikel erfahrt ihr, was es mit dem Plastikverbot auf sich hat.

Verpackungsmüll vermeiden

Wegwerfprodukte sind praktisch und bequem. Doch sie landen viel zu oft in der Natur und richten verheerende Schäden an. Kunststoff braucht viele Jahre, teils Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte, um zu zerfallen. Es sammelt sich im Meer, tötet Tiere und beeinflusst ganze Biosysteme.
Um dem wachsenden Berg an Müll Einhalt zu gebieten, hat sich die EU zu einem Verbot durchgerungen.

Davon sind nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Plastikbesteck und Trinkhalme betroffen, sondern auch biobasierte Kunststoffe und mit Plastik überzogene Pappe.

Einwegplastik: Was genau ist verboten?

  1. Kunststoffgeschirr (Partyteller, Becher etc.)
  2. Kunststoffbesteck (Gabeln, Messer, Löffel sowie Essstäbchen)
  3. To-Go-Becher aus Styropor (Kaffeebecher etc.)
  4. Einwegbehälter für Lebensmittel aus Styropor (z.B. von Lieferdiensten)
  5. Kunststoff-Trinkhalme
  6. Rührstäbchen aus Plastik
  7. Wattestäbchen aus Kunststoff
  8. Plastik-Ballonstäbe

Weitere Plastikprodukte bleiben erlaubt, für die sich noch keine gängigen Alternativen etabliert haben. Darunter fallen Feuchttücher, Zigaretten mit plastikhaltigem Filter sowie Tampons. Solche Produkte müssen jedoch ab jetzt mit einem Hinweis versehen werden. So können Verbraucher auf den ersten Blick erkennen, dass Kunststoffe enthalten sind. Müll vermeiden wird dadurch wesentlich einfacher. Auch über die korrekte Entsorgung sollen die Hersteller hinweisen.

Was sagen Umweltverbände und Handel zum Verbot?

Die Deutsche Umwelthilfe sieht in dem Verbot ein wichtiges Signal. Allerdings haben große Unternehmen noch genug andere Einwegartikel zur Verfügung, die ebenfalls umweltschädlich sind. Im Ausbau von Mehrwegsystemen sieht die Deutsche Umwelthilfe deshalb deutlichen Entwicklungsbedarf. Ähnlich bewertet auch die Verbraucherzentrale das EU-Verbot.

Der Handel hat bereits vorgesorgt und auf Alternativen umgestellt. Natürlich wurde diese Umstellung oftmals imagefördernd aufgebauscht. Doch abseits von Greenwashing bewegt sich etwas durch das Verbot und das ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings dürfen Restaurants und Co. ihre vorhandenen Einwegverpackungen noch aufbrauchen. Um wieviel Ware es sich dabei handelt, ist nicht bekannt.

Dieser Verpackungsmüll wird also noch weiter in die Umwelt wandern und sich zu den Müllbergen gesellen, die sich in den letzten Jahrzehnten gebildet haben.

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