Wohnen

Minimalistische Möbel – worauf es ankommt

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Wozu minimalistische Möbel kaufen? Der minimalistische Einrichtungstil lebt von der Denkweise „Weniger ist mehr“. Das bedeutet nicht, dass man zu den günstigsten Möbeln greifen muss. Ganz im Gegenteil geht im Minimalismus auch häufig darum, gewisse Gegenstände für eine längere Zeit oder vielleicht sogar ein Leben lang zu besitzen. Minimalismus bedeutet, seinen Besitz bis auf das Wichtigste zu reduzieren, um auf diese Weise jeder Sache seine ganz persönliche Wertschätzung zu geben. Und genau da kommen minimalistische Möbel ins Spiel.

Schaut man in Einrichtungskatalogen, lassen sich schnell Inspirationen zu minimalistischen Möbeln finden. Aber Achtung: Nicht alle Ideen sind in den eigenen vier Wänden umsetzbar. Viele Einrichtungsexperten und -fotografen tricksen mit großen Räumlichkeiten, um den Raum weniger gefüllt aussehen zu lassen.

Deshalb sollte man sich vor dem Möbelkauf zwei grundlegende Fragen stellen:

  • Welche Möbel brauche ich wirklich (und nicht nur, weil diese im Katalog so toll aussehen oder günstig sind)?
  • Welche Kapazitäten habe ich in meiner Wohnung (und nicht: was wünsche ich mir für Kapazitäten zu haben)?

Besitz reduzieren – mehr in minimalistische Möbel investieren!

Minimalistische Räume sind oft geprägt von einem Minimum an Möbeln. Das dürfte sich in einem Wohnzimmer beispielsweise auf eine große Couch, ein Wohnzimmertisch und vielleicht noch einen Teppich beschränken. So weit muss aber nicht jeder sein Zuhause reduzieren. Die Faustregel lautet: Alles, was häufig genutzt wird, darf bleiben – und alles, was nicht häufig genutzt wird, braucht überzeugende Gründe zum Bleiben. Ein Grund kann zum Beispiel bei einer schönen Vase sein, dass diese jeden Morgen Freude bereitet, weil die Blumen so schön duften. Bei einem Zeitschriftenhalter wird es schon kniffliger mit der Begründung, denn warum sollten die Zeitschriften nicht auch einen Platz auf dem Tisch finden können?

Um zu entscheiden, welche Möbel wirklich eine Daseinsberechtigung haben, kann man wie folgt vorgehen:

  • Wie oft nutzen wir dieses Möbelstück (am Tag/in der Woche/im Monat)?
  • Warum haben wir es damals gekauft?
  • Bereitet es uns auch nach mehrmaligem Nutzen noch Freude?
  • Können wir auf das Möbelstück verzichten?
  • Können wir es verkaufen, um damit vielleicht etwas zu kaufen, das wir wirklich brauchen?

Diese Fragen sind natürlich nicht abschließend, aber können dabei helfen, das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen.

Minimalistische Räume schaffen durch minimalistische Möbel

Wie bereits erwähnt, schummeln viele Fotografen beim Fotografieren von minimalistisch eingerichteten Wohnungen. Logisch: Ein großes Bett sieht natürlich in einem geräumigen Loft mit großen Fenstern natürlich sehr einsam aus. Das weckt in vielen Menschen das Gefühl von Freiheit. Und deshalb kommt man schnell auf die Idee, dass es genau dieses eine Bett braucht, um genauso leben zu können.

Der Denkfehler kommt daher, weil solche Fotografien Emotionen in uns auslösen. Minimalismus ist ein sehr emotionales Thema, da es uns lehrt loszulassen. Es gibt uns das Gefühl, dass wir unabhängig von unserem Besitz und unserem Konsum wertvolle Menschen sind. Menschen, die sowohl sich selbst, als auch all die Menschen und Gegenstände um sie herum wertschätzen.

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Bestandsanalyse: Minimalistische Möbel, aber wohin?

Wichtig ist, sich zunächst einen Überblick über die eigenen Räumlichkeiten zu verschaffen. Lebt man in einer 35qm-Einzimmerwohnung, wird man mit einem großen Bett vielleicht schon die Hälfte der Wohnung füllen. Dann kann die Wohnung – zusammen mit anderen notwendigen Möbeln – schnell sehr überfüllt aussehen. Und gerade das ist ja das, was wir nicht wollen.

Jede Wohnung hat seinen eigenen Charme. Viele Einkaufshäuser setzen mittlerweile sogar darauf, Lösungen für kleine Räume zu finden. Wichtig ist, dass der ganze Schnickschnack (wie z.B. Bastelsachen, Kosmetik etc.) nicht zu sehen ist. Minimalismus lebt von Staumöglichkeiten, die das teilweise durchaus normale Chaos im Haus fürs Auge unsichtbar machen.

Ein aufgeräumter Tisch, ein gemachtes Bett, ein sauberer Boden – all das sind Elemente, die in der Fotografie genutzt werden, um ein minimalistisches Gefühl zu erzeugen. Das können sich Kaufinteressiere zu eigen machen, indem sie sich fragen: Wo kann ich all meine Stife, Blöcke, Briefe und Radiergummis verstauen, wenn ich mir diesen Tisch kaufe? Welche Bettbezüge passen farblich zu meiner Wohnung, so dass die schrillen Farben und Muster mein Auge nicht stören?

Es gibt viele Tricks, einen Raum minimalistisch wirken zu lassen.

Inspiration und Ideen, wie das Ganze nachher aussehen kann, gibt es reichlich auf unserer Pinterest-Seite.


Checklist: Minmalistische Möbel finden erkennen

Und hier noch ein paar Kriterien, was minimalistisches Wohnen ausmacht. Jeder kann individuell bestimmen, welche Möbel für ihn infrage kommen, denn die Kriterien sind inhaltlich frei gestaltbar.

Minimalistische Möbel sind Möbel, die…

  • die nie aus der Mode kommen
  • an denen man sich nicht so schnell satt sieht
  • die lange erhalten bleiben
  • die das Auge nicht stören
  • die sich mit vielen Dingen kombinieren lassen
  • die praktisch und vielseitig sind
  • die wirklich genutzt werden und nicht zur dekorativ sind
  • die wegen ihrer Einzigartigkeit Freude bereiten
  • die den Raum größer erscheinen lassen
  • die eine besondere Geschichte haben
  • die jeden Cent ihres Kaufpreises wert sind
  • die für Ordnung sorgen anstatt den Raum nur zu füllen
  • die hochwertig und nachhaltig sind

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