Nachhaltigkeit

Nachhaltig einkaufen – 5 Tipps von einem Minimalisten

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Wir leben im Überfluss. Wir kaufen zuviel und das meiste davon wird nicht einmal komplett verzehrt. Was wir kaufen, landet im Müll. Schade um das Geld und schade um die Energie, die bei der Herstellung der Lebensmittel eine große Rolle gespielt hat. Nachhaltig einkaufen lautet das Motto der Zukunft – und es ist weit mehr als ein Trend!

Aber was bedeutet das, nachhaltig einkaufen? Es bedeutet, bewusst und gezielt einzukaufen, um den Bedarf zu decken. Es bedeutet, vor dem Kauf nachzudenken und die Dinge zu kaufen, die wirklich benötigt werden. Es bedeutet, so wenig wie möglich in die Mülltonne zu werfen. Im Folgenden präsentieren wir euch 5 Tipps eines Minimalisten für einen nachhaltigen Einkauf im Supermarkt!

1. Einkaufsliste erstellen

Klingt banal, aber ist eine wichtige Vorbereitung fürs nachhaltige Einkaufen. Wer vorbereitet in einen Supermarkt geht, läuft eher weniger Gefahr, ungeplante Fehlkäufe zu machen. Wer sich vorher überlegt, was Zuhause fehlt, kann sich voll und ganz auf diese Liste verlassen und muss im Supermarkt keine spontanen Abwägungen machen.

Denn Fakt ist, dass uns im Supermarkt eine Vielzahl von Verführungen und Versuchungen erwartet! Wer ohne Plan einkauft, ist vielleicht eher dazu geneigt, die eine oder andere Sache in den Einkaufswagen zu werfen, ohne dass überhaupt Bedarf besteht. Auch der Preis spielt da eine Rolle: Wir lassen uns beeinflussen vom „tollen Preis“ oder „tollen Angebot“ eines Produkts und kaufen es deshalb – nicht, weil wir es wirklich bräuchten.

Sinnvoller ist es, einen Rundgang durch den Kühlschrank und die Vorratskammer zu machen und dabei eine Liste zu erstellen, die im Supermarkt dann konsequent abgearbeitet wird. Wer sehr viel Zeit hat und besser planen möchte, kann sogar die einzelnen Lebensmittel nach ihren Standorten im Supermarkt sortieren und so mehr Zeit sparen (z.B. Getreideprodukte, Produkte aus der Tiefkühlabteilung, Süßes etc). Außerdem hilft es, sich vor dem Einkauf ein paar Rezepte anzuschauen, die man gerne ausprobieren würde, um auf diese Weise zu vermeiden, dass man an dem „großen Tag“ nicht ausreichend Zutaten für das Rezept hat.

2. Regional einkaufen

Minimalisten wollen nicht nur sich selbst von dem Konsumwahn befreien, sondern auch die Welt, in der sie leben, erhalten. Es geht um Dankbarkeit, Natürlichkeit und Wertschätzung. Es wäre nach dieser Philosophie fehl am Platz, den mit der Globalisierung einhergehenden Konsum von Produkten aus fernen Ländern zu unterstützen.

Wenn wir exotische Früchte im Supermarkt zu einem Knallerpreis finden, kann da schon etwas nicht stimmen – denn irgendwie müssen die Produkte ja nach Deutschland gekommen sein, quasi einen langen Transportweg hinter sich gelegt haben. Das verschmutzt nicht nur die Umwelt, sondern erfordert auch einen erheblichen Aufwand. Von den billigen Preisen können weder die ausländischen Bauern, noch die LKW-Fahrer leben. Ist es also wirklich ein so toller Deal, wenn man dieses unwirtschaftliche System unterstützt?

Regional einzukaufen bedeutet, auch den kleinen Bauern in der Nähe eine Chance zu geben, konkurrenzfähig zu sein. Für ein paar Euro mehr kann man nicht nur sein Gewissen beruhigen, sondern auch mit großer Sicherheit ein vollwertiges Produkt konsumieren, denn regional wachsendes Obst und Gemüse ist oft weniger behandelt als exotisches. Darüber hinaus erhält man die naturbelassenen Produkte ganz ohne Plastikverpackung – ein weiterer Pluspunkt für regionalen Einkauf!

Tipp: Einfach mal die nächstgelegenen Felder und Bauernhöfe abklappern und dort nachfragen, welche Produkte in der Regel zu welcher Zeit zur Verfügung stehen. Nachhaltig einkaufen kann so einfach sein! Viele Großstädte sind bereits auch auf diesen Trend aufgesprungen und bieten sogar mitten in der Stadt Läden an, die auf Plastikverpackungen verzichten und regionales Obst und Gemüse anbieten.

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3. Saisonal einkaufen

Schon mal darüber nachgedacht, warum wir das ganze Jahr über Bananen im Supermarkt kaufen können? Und wie kommt es, dass wir bereits im Frühjahr Erdbeeren zu günstigen Preisen finden? Jedes Obst und Gemüse hat seine eigene Erntezeit. Das ist von der Natur so festgelegt und auch gut so! Denn alles, was wächst und gedeiht, benötigt unterschiedlich viel Sonneneinwirkung, Wasser und Boden. Das ist der Grund, warum wir zu manchen Jahreszeiten Kohl und zu manchen Jahreszeiten Sommerfrüchte im Überfluss haben.

Minimalistisch zu leben bedeutet auch, sich mit dem zufrieden zu geben, was die Natur uns anbietet. Die Natur zu manipulieren und durch Giftstoffe auf Leistungshochs zu trimmen, ist alles andere als minimalistisch. Minimalisten sehen Wertschätzung als ein wichtiges Element und könnten nicht dankbarer sein für das, was ihnen von Jahreszeit zu Jahreszeit geschenkt wird. Es geht nicht um persönliche Vorlieben oder um Luxus – es geht um Einfachheit, Vielfalt und Genügsamkeit. Und genau dieses Mindset führt dazu, dass viele Minimalisten saisonal einkaufen.

Ein Saisonkalender ist überall im Internet zu finden. Richtet man sich danach, kann man Obst und Gemüse zu seiner besten Zeit genießen und nachhaltig einkaufen. Es ist sogar empfehlenswert, weil die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass die Lebensmittel manipuliert wurden, um „schneller“ zu wachsen oder besser auszusehen. Es ist ihre Zeit, ihr „time to shine“ und es profitieren beide Seiten davon.

Tipp: Den Wochenmarkt besuchen und sich von der Vielfalt saisonaler Produkte beeindrucken lassen! Jeder Monat bietet eine Vielzahl von leckerem Obst und Gemüse, das frisch zubereitet werden kann. Viele Rezeptideen, die man noch gar nicht ausprobiert hat, kommen einem auf dem Markt in den Sinn. Inspiration pur! Da es die beste Jahreszeit ist, sinken vor allem am Anfang und am Ende der Saison auch die Preise.

4. Selbstgemacht schmeckt besser!

Es gibt tatsächlich auch Minimalisten, die komplett auf verarbeitete Produkte verzichten und beispielsweise Saucen, Suppen, Backmischungen, Kräuterbutter und weiteres selbst herstellen. Ganz egal, ob im eigenen Garten, auf dem Balkon oder sogar Zuhause! Viele Dinge, die wir gerne benutzen, erfordern gar nicht soviel Aufwand in der eigenen Herstellung.

Selbst Kräuter anzubauen, zum Beispiel in einem kleinen Hochbeet (diesen können wir empfehlen), kann nicht nur sehr viel Freude bereiten, sondern auch den regelmäßigen Einkauf von Kräutern, Salaten und Gewürzen ersparen. Ganz ohne Plastik, frisch vom eigenen Anbau!

Gut für den Geldbeutel, gut für die Umwelt und eine wahre Gaumenfreude. So macht nachhaltig einkaufen Spaß!

Hinzu kommt, dass man dadurch einerseits deutlich Geld spart und andererseits sichergehen kann, dass keine Chemie oder sonstige unnötige Inhaltsstoffe im Essen drin stecken. Schon mal selbst Ketchup oder Mayo hergestellt? Auf Pinterest lassen sich sehr viele einfache Rezepte finden. Eine Vielzahl von Lebensmitteln lassen sich mit einem Food Processor in Sekundenschnelle herstellen.

Diesen preisgünstigen Zerkleinerer von Kenwood (Testsieger 2019) können wir wärmstens empfehlen:

Passend zu einer minimalistischen Küche – hier erfährst du, wie du deine Küche minimalistisch einrichtest.

5. Plastiktüten? Nein, danke!

Ist der Einkauf doch etwas größer ausgefallen, was wir dachten (Stichwort: Einkaufsliste, Punkt 1!), greifen wir aus Not gerne zu einer Tüte an der Kasse. Was haben wir auch für eine andere Wahl? Den Einkauf mit bloßen Händen zu tragen, ist manchmal einfach keine Option.

Minimalisten handeln wohlüberlegt. Man erkennt sie öfter daran, dass sie immer einen Jutebeutel oder eine wiederverwendbare Tragetasche dabei haben. Wir kennen auch vereinzelt Menschen, die immer eine Tupperbox oder eine Wasserflasche dabei haben. Das sind Menschen, die vorbereitet aus dem Haus gehen und unnötige Noteinkäufe vermeiden wollen. Denn Plastik braucht nun wirklich niemand!

Es muss auch nicht immer eine verfärbte, alte Stofftüte sein, die überhaupt nicht ansehnlich aussieht. Hier sind ein paar hübsche Alternativen für wenig Geld:

6er Set Gemüsenetz aus natürlicher Baumwolle (ca. 10 Euro)

5er Set Gemüse Beutel aus Mesh (ca. 15 Euro)

Tipp: Einen Einkaufsbeutel an die Haustür zu hängen, kann Wunder bewirken! Wir alle denken in letzter Sekunde nämlich nicht daran, schnell noch eine Stofftüte einzupacken oder eine Wasserflasche zu füllen. Selbst, wenn man nicht plant, einkaufen zu gehen, hat es sich immer bewährt, einen Beutel dabei zu haben! Man weiß nie, wann man es braucht und es nimmt kaum Platz in der Tasche ein und wiegt nichts.

Beim „nachhaltig einkaufen“ dreht sich, wie wir gesehen haben, fast alles um das „vorbereitet sein“… also los!

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