Lebensstil Nachhaltigkeit

5 positive Dinge, die wir der Corona-Krise verdanken

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Noch vor wenigen Wochen hätten die wenigsten damit gerechnet, dass der Coronavirus unseren Alltag so sehr beeinflussen würde. Während wir am Anfang des Jahres noch Familienbesuche einplanen konnten, erscheint ein Treffen mit Freunden im Café heute undenkbar.

In der Presse wird von einer häuslichen Quarantäne oder gar von einer Ausgangssperre gesprochen. Viele ältere Menschen trauen sich nicht mehr aus dem Haus und die jungen Leute langweilen sich zwischen den vier Wänden zu Tode. Da fragt man sich: Was kann diese Krise eigentlich noch Positives mit sich bringen?

Die Wahrheit ist, dass bei all den negativen Aspekten durchaus auch positive dabei sind. Diese werden nur nicht laut in der Presse kommuniziert. Dennoch gibt es jede Menge positive Neuigkeiten, die der Coronavirus mit sich gebracht hat.

1. Mehr Zeit für das, was uns wirklich wichtig ist

Den meisten Menschen fehlt es an Zeit, wenn es um ihre wahren Interessen und Hobbys geht. Obwohl sie so gerne mal Zuhause etwas umbauen würden oder ein spannendes Buch zuende lesen möchten, können sie dies in einer stressigen Arbeitswoche kaum tun. Dafür ist aber jetzt ausreichend Zeit!

Wir können uns endlich dem widmen, was wir schon immer mal tun wollten – ohne Wenn und Aber! Sei es ein Instrument, ein Roman, ein Kräuterbeet oder auch einfach mal ein entspanntes Bad – wir haben endlich die Zeit, die uns gefehlt hat, und können zur Ruhe kommen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Mal ehrlich: Wer hätte überhaupt die wachsenden Kirschblüten wahrgenommen, wenn er wegen dem Coronavirus nicht Zuhause gesessen hätte? Wer hätte das Zwitschern der Vögel gehört? Hätte überhaupt jemand gemerkt, dass am 21. März der Frühling beginnt? All diesen Dingen können wir jetzt einen kleinen Teil unserer Aufmerksamkeit schenken – und es könnte die schönste Erfahrung sein, die wir auf diesem Weg machen.

2. Die Umwelt erholt sich 

Nur wenige Wochen nach Bekanntgabe der Schocknachrichten stellen Forscher und Wissenschaftler fest, dass auch die Natur zur Ruhe kommt. Dadurch, dass der Verkehr plötzlich enorm reduziert wurde, weniger Menschen reisen und der Konsum sinkt, haben Fische und andere Tiere die Möglichkeit, wieder ihre natürliche Lebensweise einzunehmen. Industrie und Wirtschaft liegen still – die Luftqualität, Pflanzen und Tiere erleben ihr lang ersehntes Hoch.

Vor allem zum Frühlingsanfang ist dies eine sehr berührende Nachricht, denn die umweltbezogenen Neuigkeiten wirken wie ein Weckruf. Der Mensch kann soviel bewirken, wenn er einfach einen Schritt zurückgeht und die Natur machen lässt. Das zu beobachten, kann uns allen eine Lehre sein und den einen oder anderen vielleicht dazu anregen, nach der Krisenzeit seine Lebensweise dementsprechend anzupassen.

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3. Gemeinsam stark – Menschen halten zusammen

In schwierigen Zeiten zeigen Menschen ihr wahres Gesicht, sagt man. Und genauso ist es auch in der Corona-Krise verlaufen: Die einen haben rücksichtslos Hamstereinkäufe gemacht, so dass beispielsweise für die Tafeln nichts übrig blieb.

Die anderen – und das sind Gott sei Dank sehr viele Menschen – haben für ihre älteren Nachbarn, Bekannten, Freunden und Familienangehörigen eingekauft. In unserer kapitalistischen, leistungsorientierten Gesellschaft sieht man selten menschliche Gesten, die auf purem Altruismus beruhen. Die Hilfsbereitschaft, Nähe und Selbstlosigkeit der Menschen ist nicht nur ein wunderbares Zeichen der Menschlichkeit, sondern auch eine Hoffnung auf eine Gesellschaft, die solidarisch und #gemeinsamstark ist.

Oder um es mit den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu formulieren: „Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt.“

4. Konsumverzicht und minimalistisches Leben

Was diese Krise besonders außergewöhnlich macht, ist auch der Umstand, dass Menschen nicht mehr wie gewohnt konsumieren können. Keine To Go-Becher aus Cafés mitnehmen, keine Shopping-Touren, keine Spontaneinkäufe. Dadurch, dass lediglich die Supermärkte zu den regulären Zeiten geöffnet sind und Menschen selbst in Baumärkten gebeten werden, ihre Einkäufe auf ein Minimum (an Zeit!) zu reduzieren, hat sich in den letzten Wochen das Kaufverhalten der Menschen geändert.

Das Positive daran ist, dass sich nun jeder in einer Art „sozialem Experiment“ befindet, ohne es zu wissen: Jeder probiert für diese Zeit das Leben eines Minimalisten aus, der lediglich das Nötigste mit nach Hause bringt, anstatt im Überfluss zu geben (von den Hamster-Einkäufern mal abgesehen). Was das für den einen oder anderen bedeuten kann, liegt auf der Hand: Wem diese Geschmacksprobe gefällt, der entscheidet sich vielleicht für den Anfang eines minimalistischen Lebens und hält sein sparsames Kaufverhalten auch nach der Krise bei.

5. Gesundheit, Menschsein und Vergänglichkeit

Eigentlich ist dieser Punkt ein trauriger, sollte es doch für jeden Menschen völlig selbstverständlich sein, sich mit seiner Gesundheit zu beschäftigen. Dennoch zeigt ein Großteil der Menschheit an seiner eigenen Gesundheit kein Interesse, bis sie ihm irgendwann fehlt. Und genau da liegt nun der Fokus drauf: Wir erfahren soviel über körperliche Symptome, Mangelerscheinungen und Wohlbefinden wie noch nie!

Wir erkennen und realisieren, dass wir auch nur Menschen sind, deren Körper nicht nur anfällig für Krankheiten sind, sondern die auch der Vergänglichkeit unterliegen. Wir alle werden durch die Schocknachrichten konfrontiert mit dem Tod und das ist ein Fakt. Wir leben nicht für immer und sollten uns deshalb auch nicht so verhalten, als würden wir im Schlaraffenland leben. Unsere Zeit hier ist begrenzt. Wir sollten sie deshalb viel mehr wertschätzen – und jetzt wäre ja eigentlich die perfekte Gelegenheit dazu, oder?!

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