Auf der Plattform Pinterest kann man sich vor diesem Thema kaum noch verstecken: Capsule Wardrobe ist in aller Munde und begeistert Menschen weltweit! Dabei ist das Prinzip sehr einfach und stammt aus einer Zeit, in der Menschen gar nicht soviel Auswahl hatten wie wir heute.
In diesem Artikel erfährst du mehr über das Mysterium „Capsule Wardrobe“ und kannst dir einen Eindruck darüber verschaffen. Wenn dir die eine oder andere Idee gefällt, kannst du sie direkt in deinem Kleiderschrank übernehmen. Eins vorweg: Es erleichtert den Morgen vor dem Kleiderschrank sehr!
Was bedeutet Capsule Wardrobe?
Der Begriff stammt aus den 70er Jahren – ist also keine Neuheit auf dem Markt! Er wurde von Boutique-Besitzerin Susie Faux ins Leben gerufen und hat heute womöglich die größte Bekanntheit erreicht. Unsere schnelllebige Gesellschaft und die dazu gehörige „Wegwerfmode“ zu Billigpreisen bringt uns in schwierige Situationen: Auf der einen Seite ist unser Kleiderschrank voll, auf der anderen Seite stehen wir jeden Morgen verzweifelt davor und haben nichts zum Anziehen. Wie kommt das?
Die Idee hinter Capsule Wardrobe ist, seine Auswahl an Klamotten so sehr zu verkleinern, dass man gar nicht erst in Entscheidungsnöte kommt. Ruhige Farben, schlichte Designs, zeitlose Schnitte – all diese Faktoren führen zu einem Kleiderschrank, der zu jedem Anlass und zu jedem Tag das perfekte Outfit bereit hält. Die Kombinationsmöglichkeiten zwischen den Teilen sind unendlich. Viele arbeiten hier mit Farbtheorien und -welten, so dass alles miteinander kombinierbar ist und gut zusammenpasst.
Die Einfachheit des Capsule Wardrobes ist auch ihr großes Erfolgsgeheimnis: Jeder kann sich ein Capsule Wardrobe zusammenstellen und von ihren Vorteilen profitieren! Jeder kann es zumindest ausprobieren und selbst entscheiden, ob es zu den eigenen Bedürfnissen passt. Und das ohne (viel) Geld ausgeben zu müssen! Hier ist übrigens ein Artikel darüber, wie durch einfache Tricks man generell weniger Geld ausgibt.
Wie anfangen mit Capsule Wardrobe?
Zunächst ist erstmal Ausmisten angesagt: Frei nach dem Motto „Alles muss raus!“ wird erstmal eine kritische Bestandsanalyse gemacht und dann radikal aussortiert. Lieblingsteile dürfen bleiben. Was weg kann, sind Teile, die nicht passen, nicht gefallen und nicht getragen werden. Das Prinzip ist einfach. Die Umsetzung erfordert allerdings Zeit. Es ist jedoch nichts, was sich nicht an einem intensiven Wochenende erledigen lässt.
Am besten ist es, erst einmal alles vom Kleiderschrank herauszuholen und auf dem Boden oder einem Bett zu verbreiten. Das wird der erste Schock: Soviel Besitz und so wenig Freude daran! Allein diese Erkenntnis ist seine Zeit schon Wert gewesen. Nun geht es ins Eingemachte:
Jedes Klamottenteil wird überprüft: Wann habe ich das zum letzten Mal getragen? Passt es mir gut? Betont es die Stellen, die ich hervorheben will? Versteckt es meine Schwachstellen? Lässt die Farbe mich eher müde und krank aussehen oder strahlt meine Haut darin?
Nach der Analyse kommt das eigentliche Ausmisten. Es wird ausgemistet, was das Zeug hält. Am besten eignen sich dazu übrigens Mülltüten, da sie groß genug sind, um eine Vielzahl von Klamotten aufzunehmen. Diese können daraufhin zum Beispiel gespendet oder auf dem Flohmarkt verkauft werden.
Wie Capsule Wardrobe einrichten?
Nach dem Aussortieren hat man immer noch relativ viele Teile, die so gar nicht zusammenpassen. Was nun? Jetzt ist der Zeitpunkt für die „eigentliche“ Arbeit gekommen. Es geht um Inspirationen, Farbtypen und harmonische Kombinationen!
Es hilft, sich zunächst folgende Fragen zu stellen:
- Wie möchte ich mich gern kleiden (Stil)?
- Welche Farben stehen mir, welche nicht (Farbtyp)?
- Wie sieht mein Alltag aus (Anlass)?
Es gibt eine Vielzahl von Kleidungsstilen, die alle ihre Besonderheiten haben. Allerdings ist nicht jeder Stil für jede Person gemacht. Es geht auch um den Farbtyp. Wie hell oder dunkel sind die Haut, die Haare? Wie groß oder klein ist eine Person? Ein wichtiger Faktor ist auch der Körpertyp: eher breite Schultern, großer Po, kleine Oberweite? All das ist wichtig, um herauszufinden, wie man sich in Zukunft kleiden will. Denn Achtung: Dieser Kleiderschrank wird sich nicht mehr richtig füllen, es wird vielmehr auf bestehende Farben und Stile zurückgegriffen!
Ein kleiner Tipp: Es gibt eine Farbtheorie, die besagt, dass jeder Mensch zu einer Jahreszeit zugeordnet werden kann. Beispiel: Menschen, die südländisch aussehen, neigen eher dazu, ein Herbsttyp zu sein. Daraus resultiert, dass sie warme Farben tragen können; z.B. ein Tannengrün, goldene Details, ein warmes Bordeaux oder Erdfarben. Es kann sehr hilfreich sein, sich mehr über diese Jahreszeiten-Theorie zu informieren. Hier ist ein gutes Video dazu.
Wer fünf Tage der Woche in einem Büro verbringt, sollte seinen Kleiderschrank auch größtenteils danach ausrichten. Kurze Röcke und Kleider mit tiefem Ausschnitt gehören dann eher nicht in den Kleiderschrank – aber 1-2 Teile für besondere Anlässe dürfen es natürlich schon sein. Für den Bürotyp eignen sich z.B. elegante Stoffhosen, Business Schuhe und ausreichend helle Hemden.
Natürlich kann man, wenn man selbst nicht genug Teile für den neuen Lifestyle besitzt, etwas für den Capsule Wardrobe einkaufen. Es sollten jedoch keine Impulskäufe sein. Viele Minimalisten „planen“ ihre Shopping-Tage sehr genau und erstellen sich Listen darüber, was sie benötigen und was nicht. Fehlkäufe haben hier nichts zu suchen! Auch wenn etwas zu einem Schnäppchenpreis im Sale verkauft wird – man sollte von nun an daran denken, dass man mit möglichst wenig Teilen auskommen will, um erneute Verzweiflung vor dem Kleiderschrank zu vermeiden.
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