Lebensstil

Minimalismus mit Kindern – als Familie ausmisten!

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Viele minimalistische Blogger regen zum Nachdenken an: Was braucht man wirklich und wie soll man mit Minimalismus anfangen? Und klappt Minimalismus mit Kindern auch?

Das Interesse an einem minimalistischen Lebensstil wächst in unserer Gesellschaft stetig. Viele machen selbst die Erfahrung, dass nicht enden wollender Konsum nicht glücklich macht. Ein minimalistischer Lebensstil bedeutet jedoch vielmehr als nur eine schöne Einrichtung und einen aufgeräumten Kleiderschrank 

Gerade Minimalismus mit Kindern zu einer großen Herausforderung werden. Viele denken, dass Minimalismus mit Familie nicht kombinierbar ist. Aber das muss nicht sein. Wir haben eine minimalistische Liste für Einsteiger erstellt, die familienfreundlich ist.

1. Werde dir über deine Vorbildfunktion bewusst

Wenn wir minimalistisch leben, fühlt sich das nicht nur für uns gut an, sondern wir vermitteln dadurch auch gewisse Werte an unsere Kinder. Ohne explizit mit ihnen über das Thema gesprochen zu haben, machen wir ihnen vor, was richtig und was falsch ist. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, sich über diese Vorbildfunktion bewusst zu sein, wenn man sein Leben umgestalten möchte – nichts anderes bedeutet Minimalismus mit Kindern.

Minimalistisch lebende Eltern machen ihren Kindern deutlich, dass sich auch ein Weniger in materiellen Dingen gut anfühlen kann – und dass es nicht schlimm ist, sich von “alten” Dingen zu trennen. Ein aufgeräumtes Zuhause wird zur Gewohnheit – zu etwas, das das Kind später einmal im Erwachsenenalter unbewusst in sich trägt.  

Deshalb solltest du dir immer vor Augen führen, dass das, was du tust, einen enorm positiven Einfluss auf dein(e) Kind(er) hat und ruhig stolz darauf sein, dass du deine Alternative zur Konsumgesellschaft aufzeigst.  

2. Dabei sein ist alles – lass deine Kinder Teil des Ganzen werden!

Auch, wenn wir oft dazu neigen, den Kindern alles hinterher zu tragen, müssen wir an diesem Punkt kurz innehalten und uns vor Augen führen, was für tolle Vorteile es haben könnte, wenn wir die Kinder in dem minimalistischen Prozess involvieren Denn Minimalismus mit Kindern kann superviel Spaß machen, wenn man da spielerisch herangeht.

Für viele Kinder klingt das Wort “Aufräumen” nach einer Menge Langeweile – aber ebenso viele Kinder haben schon im Kindergarten, in der Schule oder im Hort längst gelernt, dass die benutzten Bastelutensilien wieder an ihre vorherigen Orte gebracht werden sollen. So wird aus einer langweiligen, mühseligen Aufgabe eine Gewohnheit, die im besten Fall sogar spielerisch aufgebaut werden kann. 

Zum Beispiel könnte man anstelle einer kalten Aufforderung ein fröhliches “Komm, wir spielen das Spiel: Wo gehört es hin?” werden. Noch bevor Kinder überhaupt merken, was geschieht, haben sie meistens sofort einen Drang da mitzumachen. Das ist deine Chance! Lass dein(e) Kind(er) mitmachen und ein Teil des Ganzen werden! 

3. Warum, wieso, weshalb? Minimalismus mit Kindern kommunizieren

Sind die Kinder schon etwas älter, kann es enorm viel bewirken, ihnen bestimmte Dinge zu erklären. Denn niemand möchte sich mit sinnlosen Aufgaben beschäftigen – viel spannender ist es doch zu sehen, dass das eigene Verhalten überhaupt etwas bringt! Minimalismus mit Kindern bedeutet auch, dass wir kommunizieren müssen.

Anstatt deinen Kindern kommentarlos das Aufräumen oder das Ausmisten zu befehlen, könntest du ihnen die Gründe für deine Aufforderung erklären. Zum Beispiel könntest du ihnen (in abgeschwächter Form) berichten, woher die Klamotten kommen, die wir tragen; wer diese genäht hat und was diese Menschen für einen Lohn dafür bekommen.  

Vielleicht hast du ja sogar selbst schon die Erfahrung gemacht, dass Kinder tendenziell dazu neigen, sehr neugierig zu sein. Sie stellen öfter mal Fragen aus dem Nichts und genau hier kannst du anknüpfen. 

Gesellschaftliche Themen spiegeln die (teilweise sehr bittere und für Kinder vielleicht ein bisschen zu harte) Realität wider – aber es lohnt sich, dieses Bewusstsein so früh wie möglich in Kindern zu wecken. Denn als Erwachsene werden sie für philosophische Auseinandersetzungen keine Zeit haben. Schon gar nicht, wenn ihr Interesse für diese Themen nie geweckt wurde. Dieses Wissen muss jetzt in ihre Köpfe gepflanzt werden – nur auf diese Weise können sie später für sich die Entscheidung treffen, eine alternative Lebensweise zu bevorzugen. Oder auch nicht. 

4. Wer hat an der Uhr gedreht? Als Familie minimalistisch leben

Wir Erwachsenen kennen das: Wenn wir uns keinen festen Termin für das Fitnessstudio einplanen, gehen wir einfach nicht hin. Nicht anders verläuft es mit unseren Kindern: Wenn sie sich erstmal an eine feste Uhrzeit oder einen festen Tag für eine bestimmte Tätigkeit gewöhnt haben, werden sie sogar öfter danach fragen. 

Richte fürs Aufräumen und Ausmisten bestimmte Tage oder Tageszeiten ein, die für die ganze Familie verbindlich sind. Das könnte beispielsweise eine Stunde am Sonntagvormittag sein, in denen jeder eine Aufgabe bekommt und dabei hilft, die Wohnung zu entrümpeln.  

Wie bereits erwähnt, kann es sehr sinnvoll sein, Kinder selbst machen zu lassen: Zum Beispiel das Aussortieren von Spielzeugen, die sie nicht mehr besitzen möchten; oder die Umgestaltung des Kinderzimmers nach ihrer eigenen Fantasie. Oder auch das Ausmisten des Kleiderschranks

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5. Nimm dir die Zeit! Minimalismus mit Kindern bedeutet Disziplin

Das Leben als Elternteil kann ziemlich turbulent sein – vor allem, wenn mehr als ein Kind durchs Haus tobt und man das Gefühl hat, dass alles aufräumen nichts gebracht hat, weil alles so aussieht wie vorher. Aber nicht verzweifeln! Minimalistisch zu leben bzw. den Einstieg zu schaffen, erfordert viel Willensstärke. Am Ende – mit Blick ins neue (alte) Wohnzimmer – hat sich der ganze Stress dann doch gelohnt. 

Erinnere dich daran, dass du zu nahezu jeder Tageszeit mit deinen Kindern beschäftigt bist (das ist mehr, als ein Bankangestellter an Überstunden je machen könnte!) und sage dir selbst, dass es nichts Verwerfliches ist, sich ein bis zwei Stunden die Woche Zeit für sich selbst zu nehmen, um seine eigenen Vorstellungen von Minimalismus umzusetzen! 

Veränderung braucht Mut – und auch eine Menge Zeit. Veränderung entsteht nicht von heute auf morgen. Meistens “spürt” man gar nicht, dass sich etwas verändert hat, sondern merkt es nur im Nachhinein, mit Blick darauf, wie es früher war. Also, klopf dir ruhig selbst ein paar Mal auf die Schulter und versuche weiterhin, soviel Disziplin wie möglich an den Tag zu legen – auch wenn das mit ein bisschen mehr Zeitmanagement verbunden ist. Minimalismus mit Kindern kann Spaß machen – du wirst sehen!

Inspiration und Ideen, wie das Ganze nachher aussehen kann, gibt es reichlich auf unserer Pinterest-Seite.

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