Lebensstil

Entschleunigung im Alltag: Warum Minimalismus helfen kann

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„Was hat Minimalismus mit Entschleunigung zu tun?“ wirst du dich vielleicht jetzt fragen. Manche denken bei dem Wort Minimalismus eher an Hochglanzmagazine, die das minimalistische Wohnen als durchgestylten Trend präsentieren, dem man nun auch noch hinterherjagen muss.

Doch minimalistisch im Alltag und mit der Familie zu leben hat nichts mit neuen Designermöbeln zu tun, sondern damit, weniger zu besitzen. Minimalistisch zu leben bedeutet weniger zu konsumieren und mehr bewusst zu leben. Achtsamkeit steht vor Wachstum. Besinnlichkeit steht vor Materialismus.

Minimalismus führt also zwangsläufig zu einer Entschleunigung in deinem Leben und somit auch zu mehr Entspannung, weil du nicht den neuesten Trends nacheifern musst, sondern dich mit weniger zufrieden gibst. Der bewusste Verzicht ist in diesem Fall eine Entspannungstechnik, die uns dahin führt, dass aus dem Loslassen von Dingen eine Bereicherung wird.

Entschleunigung: Weniger ist mehr

Minimalismus bedeutet, sich aufgrund einer achtsamen Auswahl der Dinge, die du wirklich im Alltag benötigst, einen Freiraum zu schaffen. Denn weniger zu besitzen bedeutet weniger Energie aufzuwenden für diesen Besitz.

Wer sich nicht um die Instandhaltung und Versicherung eines Autos oder um die Bezahlung und Reinigung einer zu großen Wohnung um das Putzen und Verstauen von Dingen, die man gar nicht benötigt, kümmern muss, hat tatsächlich mehr: mehr Zeit, mehr Geld, mehr Raum, mehr Klarheit, mehr Freiheit, mehr Entspannung – mehr Entschleunigung.

Wenn du dich nicht ständig auf der Jagd nach neuen Angeboten befindest, kannst du das Hier und Jetzt viel besser wahrnehmen und bewusst in Richtung Zufriedenheit und Glück lenken. Du ergreifst also wieder die Kontrolle über dein eigenes Leben, das dir durch den Kapitalismus weggenommen wird.

Minimalismus im Alltag – wie geht das?

Probiere es doch einfach mal aus! Du kannst zum Beispiel bei einer Minimalismus Challenge mitmachen, um dein Vorhaben in Realität umzusetzen. Nimm dir die Zeit, die du hast und die du brauchst: einen ganzen Tag, ein Wochenende, einen Monat. Vielleicht nutzt du sogar die Coronazeit, die viele von uns gelangweilt Zuhause verbringen. Vielleicht gibt dir auch der Jahreswechsel einen starken Antrieb für eine Veränderung.

Du kannst damit beginnen, Dinge auszumisten oder zu verschenken oder sogar zu verkaufen – und natürlich auch mal etwas wegzuwerfen. Behalte nur das, woran dein Herz wirklich hängt, das was du dir auch heute nochmal kaufen würdest. Möchtest du dich von etwas trennen, nutze doch die Konmari-Methode, um dich von den Dingen in deinem Leben zu verabschieden.

Du wirst merken, wie entspannend das Reduzieren des Trubels um dich herum wirken kann. So entstehen auch neue Freiräume, die du mit Leben füllen kannst! Und wenn du doch etwas neues brauchst, kaufe wenn möglich lieber hochwertig als billig, damit du ein Leben lang Nutzen daraus ziehen kannst. Achte auf Qualität vor Quantität. Dann gewinnst du jetzt schon für die Zukunft Entschleunigung, weil deine Anschaffungen länger halten. Vielleicht gibt es sogar Dinge, die dich ein Leben lang begleiten und dir das Bedürfnis nehmen, ständig etwas Neues kaufen zu müssen.

Spare dafür, übe dich in Geduld – auch das schafft Entschleunigung. Auch in Second-Hand-Läden oder Gebrauchtbörsen im Internet gibt es oft gute Qualität – und die für wenig Geld. Hochwertiges hält nicht nur länger, es lohnt sich auch, es zu reparieren. Gute Kleidung kann man ausbessern anstatt sie wegzuwerfen und neue zu kaufen. Lerne nähen, wenn du es noch nicht kannst, auch Handarbeit ist eine gute Entspannungstechnik.

Fazit

Erschaffe dir neue Räume durch das Weglassen von Ballast. Genieße das Ausmisten und Aufräumen und somit auch diese Zeit, die dir nun vielleicht auch dafür geschenkt wurde, deinen Alltag zu entschleunigen.

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